4. Mai: Endstation Almaty

Von Lepsi aus zogen Alfred Brehm und die anderen Expeditionsteilnehmer weiter nach Nordosten, über das Altai-Gebirge bis nach Obdorsk in Sibirien. Unsere Reise hingegen endete im Südosten Kasachstans – in der Stadt Almaty. Die Stadt liegt am Gebirgszug des Tian Shan – Transili-Alatau. Diese mächtige Bergkette ist ebenso wie wie der Pik Talgar (4978,9m) von überall in der Stadt zu sehen. Einst war Almaty die Hautpstadt des Landes, bis diese 1997 nach Astana, heute Nur-Sultan , verlegt wurde. Im Gegensatz zu der Planstadt ist Almaty eine organisch gewachsene Stadt, in der das Potpourri aus Wohnhäusern, Restaurants, Cafés und Geschäften eine lebendige und charmante Atmosphäre kreiert. Museen, Gallerien, Kulturinstitutionen und zahlreiche Universitäten machen sie zur kulturellen und intellektuellen Hauptstadt des Landes.


Wir kamen in dem wohl schönsten Hotel der Stadt unter. Das Hotel Kasachstan mit seiner goldenen Krone ist ein wahres Schmuckstück des sowjetischen Brutalismus. Der dreitägige Aufenthalt in Almty sollte auch ein krönender Abschluss dieser spannenden, mit wundersamen Begegnungen und atemberaubender Naturerfahrungen gefüllten Reise sein. Wir flanierten durch die Straßen, ließen uns von meinem alten Freund Shodi die Stadt zeigen und saßen auch einige Stunden an unseren Laptops: ich für den Blog und Volker bearbeitete bereits die Fotos für die kommende Ausstellung.

Um Almaty herum gibt es einige großartige Ausflugsziele wie die Scharyn-Canyons oder die Dünenlandschaften im Altyn-Emel-Nationalpark. Dafür hatten wir leider nicht mehr genügend Zeit und setzten diese Orte auf unsere „Wir müssen wiederkommen“-Liste. Ein Ausflug schien uns allerdings gut machbar. Der Große Almaty-See ist ein bezaubernder Bergsee, gut und recht schnell mit dem Auto erreichbar. Treue Leser:innen werden bei dem Wort „Bergsee“ vielleicht aufmerken. Und ja, erneut mussten wir feststellen, dass das mit den Bergseen bei dieser Reise einfach nicht sein sollte. Diesmal versperrte uns nicht Schnee oder Wasser den Weg zum See, sondern eine Schranke. In der dazugehörenden kleinen Hütte saß ein Mann und erklärte: “ Es dürfen nur Leute durch, die dort arbeiten. Die Straße wird repariert.“ Zu Fuß dürften wir hoch. Bis zur Schlucht, in welcher der Stee auf 2511 Metern Höhe liegt, wären das ungefähr drei Stunden gewesen. Wir setzten den Großen Almaty-See gedanklich auf die „wir müssen wiederkommen“-Liste und fuhren wieder in die Stadt.

Ausblick aus dem Hotelzimmer auf Almaty
Das Kinotheater Arman ist das schönste Kino der Stadt
Wo wir uns denn herumgetrieben hätten, fragte uns die Angestellte in der Waschanlage beim Anblick unseres mit Staub und Schlamm bedeckten Gefährts